40. Dienstjubiläum Holger Herwig – Feuerwehr Bickenbach gratuliert und sagt DANKE!
+++ 40. Dienstjubiläum Holger Herwig
– Feuerwehr Bickenbach gratuliert und sagt DANKE! +++
Lieber Holger,
heute möchten wir dein 40. Dienstjubiläum feiern.
Für die langjährige tolle und kameradschaftliche Zusammenarbeit, deine Hilfsbereitschaft und dein Vermitteln von Wissen möchten wir DANKE sagen.
Herzlichen Glückwunsch zum 40. Dienstjubiläum!
40 Jahre ist eine wahnsinnig lange Zeit, dafür verdienst du jeglichen Respekt.
In 40 Jahren hat sich aber auch sicherlich einiges im Bereich Feuerwehr verändert und dazu haben wir heute ein paar Fragen an Dich.
1. Wie bist du überhaupt zur Feuerwehr gekommen? Was waren Deine Ambitionen?
Ich wurde quasi in die Feuerwehr rein geboren. Mein Vater sowie mein Bruder waren beide in der freiwilligen Feuerwehr in unserem Ort. Als kleiner Bub wurde ich sonntags morgens ins Feuerwehrauto gesetzt und mit zum Feuerwehrfest in die Nachbarorte mitgenommen. Heute undenkbar, damals gab es weder Kindersitze noch Sicherheitsgurte im Feuerwehrfahrzeug. Bei größeren Übungen oder Veranstaltungen war ich natürlich auch immer dabei. Leider gab es bei uns im Ort damals weder eine Kinderfeuerwehr noch eine Jugendfeuerwehr, ich musste deshalb bis zu meinem 17. Lebensjahr warten, bis ich endlich in die Einsatzabteilung eintreten durfte.
2. Was bedeutet Ehrenamt für Dich?
Wenn ich im Internet hierzu nach einer Definition suche, finde ich folgendes:
„Das Ehrenamt bezeichnet freiwillige, unentgeltliche Tätigkeiten, die eine Person in ihrer Freizeit ausübt, um anderen zu helfen oder zur Gemeinschaft beizutragen. Ehrenamtliche engagieren sich aus eigenem Antrieb und bringen ihre Fähigkeiten und Erfahrungen ein, um einen positiven Beitrag zu leisten. Sie leisten ihre Arbeit unentgeltlich, aus persönlicher Überzeugung und dem Wunsch, anderen zu helfen oder gesellschaftliche Belange voranzubringen.“
Dies trifft vollkommen auf mich zu. Der Dienst sollte für mich immer freiwillig sein und zu keiner Verpflichtung führen. Mit 18 musste ich zur Musterung ins Kreiswehrersatzamt. Zu der Zeit gab es noch die Wehrpflicht. Als ich zurückkam, legte mir der Stadtbrandmeister einen Antrag zur Unterschrift vor. Statt Wehrdienst konnte man sich für Ersatzdienst im Katastrophenschutz freistellen lassen. Zu seiner Enttäuschung habe ich diesen Antrag nicht unterschrieben, da der Feuerwehrdienst für mich freiwillig bleiben sollte.
3. Was ist für mich das Wichtigste in der Feuerwehr?
Kameradschaft, Teamarbeit, das breite Aufgabenspektrum, das Improvisieren müssen, weil kein Einsatz dem anderen gleicht.
Ich habe in den 40 Jahren viele großartige Menschen in der Feuerwehr kennenlernen dürfen, wofür ich sehr dankbar bin. Mit vielen von ihnen bin ich seit langer Zeit eng befreundet.
Ich bin in den vielen Jahren auch bei einigen Feuerwehren im Dienst gewesen. Angefangen in dem kleinen Ort Mühlacker-Enzberg, in dem ich aufgewachsen bin und mit dem Dienst begonnen habe. Durch das Studium hat es mich nach Nordrhein-Westfalen verschlagen, um genauer zu sein nach Wuppertal. Erst war ich der Gefahrgut-Einheit zugeteilt, nach ca. 2 Jahren wechselte ich dann in den Stadtteil Wuppertal-Cronenberg in die dortige freiwillige Feuerwehr. Der Sprung vom „Land-Ei“ in die Großstadt war für mich riesig, an die Cronenberger Zeit denke ich heute noch immer gerne zurück. Sehr schnell erhielt ich dort den Spitznamen „Spätzle“.
Im Jahr 2000 wechselte ich dann aus beruflichen Gründen nach Südhessen und habe nun seit 23 Jahren in Bickenbach meine Heimat gefunden. Ähnlich wie in Cronenberg, hat mir hier die freiwillige Feuerwehr auch den Start in einen neuen Lebensabschnitt erleichtert. Es ist schon ein Unterschied, ob man nur ein „zugezogener“ ist oder aktiv am Ortsleben teilnimmt.
4. Wie würdest du sagen, hat sich die Feuerwehr in Deinen 40 Dienstjahren verändert?
Im Hinblick auf die persönliche Schutzausrüstung sowie der technischen Ausrüstung ein Quantensprung.
1983 bin ich mit dem „Wetterschutzanzug Baden-Württemberg“ in die Einsätze gegangen. Ein Schutzanzug aus Baumwollgewebe, angeblich flammhemmend imprägniert. Im Winter eiskalt, bei Regen klatschnass und im Brandeinsatz gab es schnell einen heißen Hintern. Vor was der eigentlich geschützt hat ist mir bis heute unklar. Die heutige Schutzkleidung ist da schon hochentwickelt und schützt uns wirklich.
Für die Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen gab es in unserem Dorf eine Brechstange. Falls jemand im Fahrzeug eingeklemmt war, mussten wir auf die Stützpunktfeuerwehr warten, die das entsprechende Equipment hatte. Die war aber für alle Gemeinden im Umkreis zuständig, so dass man immer hoffen musste, dass sie nicht anderweitig im Einsatz waren.
Um nachts etwas auszuleuchten, gab es einen 12V Arbeitsstellenscheinwerfer, der über den Fahrzeugmotor versorgt wurde und einen Satz Starklichtfackeln. Ein Stromerzeuger war schon purer Luxus.
Ich denke, wenn man mit dem Wissen nun zum Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Bickenbach geht, kann man einschätzen, wie sich die Ausrüstung entwickelt hat.
5. Würdest du eine ehrenamtliche Tätigkeit weiterempfehlen? …und warum?
Ja auf jeden Fall, ich denke die Gründe habe ich ausführlich bei den Fragen 3 und 4 beschrieben. Wer von außerhalb zugezogen ist und sich ins Ortsleben integrieren möchte oder wer Spaß an Kameradschaft und Teamarbeit hat, der ist bei uns richtig.
Wir freuen uns auf viele weitere Jahre mit Dir!
Deine Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bickenbach.